Matera hat als ganz besonderer Ort einen separaten Eintrag verdient. Ein kleines Video vermittelt einen Eindruck von Matera am Morgen.
Die Stadt gehört seit 1993 zum Weltkulturerbe und ist eine der zwei Kulturhauptstädte Europas 2019 (neben Plovdiv in Bulgarien). So viel wussten wir, bevor wir herkamen – auch, dass die Felsen- und Höhlenstadt bis Mitte des 20. Jahrhunderts „bewohnt“ war bzw. Menschen dort zuletzt unter absolut schrecklichen Umständen hausten. Was uns nicht bewusst war, ist, wie riesig der Altstadtbereich mit den so genannten Sassi ist, die heute tatsächlich wieder von Einheimischen bewohnt werden, und welch einzigartige Atmosphäre hier auf uns wartet.
Wir schaffen es am Freitag noch, uns einen toll gemachten Film zur Geschichte Materas anzuschauen, der im Casa Noha gezeigt wird. Hier erfahren wir, dass über Jahrhunderte eine stabile Gemeinschaft bestanden hatte. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu einer immer stärkeren Spaltung, nachdem die Stadt Provinzhauptstadt geworden war, mit dem einhergehenden Bau großer Palazzi und Kirchen und der Verdrängung der ärmeren Bevölkerung. Bis hin zu eben jenen unerträglichen Zuständen Mitte des 20. Jahrhunderts, die schließlich zu großen – nur teilweise erfolgreichen – Neuansiedlungsprojekten für die Bewohner der Sassi führte und in einen Wettbewerb zum Aufbau einer Art Museumsstadt mündeten, die gleichzeitig Lebensort für Einheimische ist. Ein lokales Architektenkonsortium leistet hier offenbar großartige Arbeit. Und unser Hotel ist so sorgsam in die bestehende Sassi-Struktur gebaut worden, dass man nur staunen kann! Einfach genial!