Die Reise zu unserem diesjährigen westlichsten Wendepunkt in Kalifornien beginnt mit einer Zugreise nach Flensburg. Und die Bahn beschert uns zum Auftakt gleich das volle Klischee: Der EC nach Flensburg wirft uns nach Verspätung wegen Oberleitungsschaden völlig unvermittelt in Hamburg raus … In der Illusion, eine halbe Stunde später mit dem Regionalzug weiterfahren zu können, bleiben wir tiefenentspannt und gönnen uns ein Bier — was vermutlich dazu beiträgt, dass wir die kurz darauf folgende Hiobsbotschaft verknusen: Zwischen Hamburg und Neumünster geht nichts mehr, Alternativen sind zunächst nichtexistent. Nach Telefonkonferenzen und ständiger Recherche im Netz und DB Navigator reservieren wir einen Flixbus zwei Stunden später, folgen dann aber doch einer Bahnempfehlung, sich den Weg über Bad Oldesloe und Neumünster zu bahnen.
Der Zug nach Bad Oldesloe fährt auch gut gefüllt pünktlich ab. Dort angekommen empfängt den eilenden Pulk allerdings ein schon überfüllter Mini-Regionalzug, in den wir beim besten Willen (bzw. im Angesicht eines schon der Verzweiflung nahen Zugführers) nicht mehr hineinpassen. Na super, noch eine Stunde obendrauf, mit Aussicht auf das nächste Chaos Richtung und in Neumünster.
Als zwei mitbetroffene Frauen laut darüber nachdenken, sich ein Taxi zu nehmen, schließen wir uns spontan an und landen mit sechs Leuten in einem Großraumtaxi mit sehr nettem Fahrer. So kommt die Notgemeinschaft entspannt und gut gelaunt in Flensburg an, und wir zwei werden noch an unser Ziel in Harrislee gebracht, wo wir von Bruder/Schwager und Schwester/Schwägerin herzlich mit Spargelquiche in Empfang genommen werden und den Abend bei Klönschnack ausklingen lassen.