Wir lassen es heute ganz gemütlich angehen — das heißt ausschlafen, minimalfrühstücken, große Rucksäcke im Hostel deponieren und dann im nächsten netten Café einen ordentlichen Kaffee (und einmal Rührei und Schinken) genießen, während wir die weiteren Reisetage grob vorplanen, um geschickt am Ende wieder in Zürich zu landen. Zuvor noch ein schneller Blick in die Kathedrale von Granada und ein bisschen Shopping — Leinenhemden vom Straßenhändler und Sandalen für den Herren von Heikes Lieblings-Schuhhersteller Pikolinos, so urlaubt es sich prima. 

Im Anschluss bleibt noch Zeit für einen Gang durch das Archäologische Museum, das einzigartige Funde von der Frühzeit der Stadt bis zum 15. Jahrhundert zeigt. Man wandelt hier halt buchstäblich überall auf historischem Boden. 

Den Weg zum Bahnhof legen wir diesmal im Bus zurück, wobei die Station nicht direkt angefahren wird und die Anzeigen auch nicht funktionieren. Aber freundliche Busfahrer und Mitmenschen helfen gern, sodass wir den richtigen Ausstieg finden. Einen superleckeren Dürüm später sitzen wir bei einem wohlschmeckenden Kaffee am Bahnhof und harren der Dinge.

Die Eincheckprozedur verläuft entspannt, eine kurze Irritation entsteht, weil nicht bekanntgegeben wurde, dass man zu einem vorderen Zugteil vorlaufen muss, aber danach geht es reibungslos nach Córdoba. Dort läuft der Zug in einen schlichten, um nicht zu sagen hässlichen Bahnhof ein, auch der erste Weg Richtung Innenstadt ist eher von „modernen Altbauten“ gesäumt. 

Am Hotel Sercotel Medina Azahara kommen wir gerade noch rechtzeitig an, um einmal in den Hotelpool zu springen, der eine angenehme Abkühlung bietet. In Córdoba fühlen sich die angezeigten 33 Grad auch genau so an, da waren die zwei Tage Granada bei rund 26 Grad richtig frisch. Die Luft ist erstmals etwas schwül, passend zum dramatischen Abendhimmel, den wir an der römischen Brücke und der Mezquita-Kathedrale geboten bekommen. Wir suchen uns ein Lokal in der Nähe der Judería im historischen Zentrum, wo zwei Musiker schöne Straßenmusik machen, und wandern dann zum Hotel zurück. 

Insgesamt wirkt Córdoba abgesehen von der Altstadt etwas „schlichter“ als zum Beispiel Granada, aber das trügt vielleicht auch angesichts des winzigen Ausschnitts, den wir noch dazu an einem Feiertagswochenende erleben.