So, heute ist der Tag der Wahrheit, eine echte Bergetappe steht uns bevor. Um eine ordentliche Grundlage zu schaffen, radeln wir zum Frühstück ein paar Kilometer weiter, zum Camerons Tea Room (ein „Must-visit“ zwischen Foyers und Fort Augustus!).

Mit Blick auf Highland-Rinder, Wiesen und Hügel wappnen wir uns für das, was da vor uns liegt: ein kontinuierlicher Anstieg auf General Wade’s Military Road, zum höchsten Punkt unserer Reise. Die rund 450 Höhenmeter auf 10 km sind mit Gepäck schon ein ordentliches Unterfangen. Aber die Anstrengung lohnt sich, der Ausblick dort oben ist absolut gigantisch, besonders, wenn man noch ein paar hundert Meter zu Fuß weiterläuft. Dramatisch, grandios, überwältigend … Worte und Bilder drücken nicht aus, welche Wirkung diese Landschaft entfaltet.

Die Abfahrt zum Loch Tarff ist dann ein rasendes Erlebnis. Da es hier aber durchaus auch noch kleine „Wiederanstiege“ gibt, sind wir froh, die Route in dieser Richtung zu fahren, anders herum erscheint uns der Weg noch beschwerlicher und teils deutlich steiler.

Fort Augustus ist ein wichtiger Schleusenort am Caledonian Canal, und wir bekommen auch gleich ein Schleusenschauspiel zu sehen, aufgeführt von etlichen Bootscrews, die ihre Gefährte durch mehrere Schleusenstufen lotsen. Das dauert tatsächlich mehrere Stunden, wie wir später feststellen.

Wir checken in unserem supernetten B&B The Holt ein, das ein bisschen zurückgesetzt am Kanal liegt und vom Wintergarten aus einen wunderbaren Blick auf die Überreste einer Eisenbahnbrücke bietet.

Der Ort ist schnell „erlaufen“, und nach einem kurzen Besuch der örtlichen Glasbläserei, die unter anderem wirklich schöne und originelle Nessie-Skulpturen im Angebot hat, suchen wir uns ein Plätzchen am Loch Ness. Am südwestlichsten Ende ist es heute fast windstill, und der See liegt ganz ruhig und zum Abend hin mystisch glänzend vor uns.  

Wir speisen zünftig im Lock Inn und fallen danach todmüde in die Betten.