Das Frühstücksbuffet (ebenfalls vorgebucht) schafft eine ordentliche Grundlage für den vor uns liegenden Tag, der mit einer Radtour entlang des Hadrian’s Cyclepath von North Shields nach Newcastle beginnt.
Auf dem Weg treibt uns eine sich anbahnende Havarie (schleichender, aber nicht mehr ignorierbarer Luftverlust an einem Reifen) zum Cycle Hub. Das Café mit angeschlossener Fahrradwerkstatt und Verleih (oder umgekehrt) liegt direkt am Wasser, mit Blick auf die Brücken von Newcastle, was trotz des ungeplanten Zwischenstopps inklusive „Ausritt“ zu einer weiteren Fahrradwerkstatt, die den passenden Mantel auf Lager hat, in einen äußerst angenehmen Aufenthalt mündet.
Dringende Empfehlung: unbedingt das Caramel Shortbread probieren!
Wir radeln entlang der Promenade in Richtung Bahnhof — eine kurze „Rampe“ müssen wir hochschieben, dann können wir im Café Centurion im Bahnhof Newcastle entspannt Tee und Kaffee genießen, bevor wir zum Bahnsteig für den Zug nach Inverness rollen. Dort erleben wir, dass auch britische Bahnunternehmen gelegentlich mit eher starren Prinzipien an Dinge herangehen. Es entspinnt sich ein kleines Frage-Antwort-Spiel: „How many bikes do you have here?“ - „Four.“ „How many reservations do you have?“ „Three“ … Der Blick dazu sagt alles, wir haben keine Chance, das vierte Rad in den — abgesehen von drei Fahrradhängevorrichtungen gähnend leeren — Gepäckwagen zu bekommen. Es gibt in dem Zug von London nach Inverness schlicht nur drei Fahrradplätze, Punkt.
Bei Fahrradreservierungen ist also Obacht angesagt: Die Reservierung ist zwar kostenlos, aber speziell in den Fernzügen zwingend erforderlich. In der Regel ist das Personal allerdings durchaus pragmatisch, was den Transport angeht, in diesem Fall aber eben nicht. Wir waren zum Glück vorbereitet und hatten für eine Person plus Fahrrad im nächstmöglichen Zug eine Stunde später eine Backup-Lösung gebucht bzw. reserviert. Eine sinnvolle Investition von 12 Pfund, wie sich herausstellt.
So rollen wir also in zwei Zügen nach Inverness, auch nicht weiter schlimm. Allerdings kommen nur die drei Vorausfahrenden dort in den Genuss einer Live-Dudelsack- und Tanzvorführung. Welch eine Begrüßung!
Angesichts der späten Ankunft endet der Abend in einer Pizzeria, bevor wir in unserem B&B Moyness House in den nächsten Tag reinschlummern.