Das Frühstück im schönen hellen Brasseriesaal mundet sehr gut und schafft eine gute Grundlage für den ersten Tag ohne „Zuganfahrt“.
Wir wollen von hier aus direkt nach Ulm durchfahren und entscheiden uns für den etwas längeren, dafür aber herrlichen Weg durch das Lonetal. Schöner gehts kaum, das entschädigt auch für zwei ordentliche Steigungen — der Burgberg in Eselsburg klappt mit teils 14% Steigung nicht ganz ohne Schieben, während im Wald vor Lindenau unser erster und zweiter Gang gute Dienste leisten.
Der Biergarten in Lindenau direkt nach dem Aufstieg ist so perfekt positioniert, dass wir gar nicht anders können, als uns dort für ein Weilchen niederzulassen und etwas Frisches zu trinken. Ein paar Telefonate und E-Mails später machen wir uns wieder auf und erreichen nach einer weiteren, gut zu bewältigenden Steigung einen Punkt, der beim 360-Grad-Blick der höchste Punkt zu sein scheint — Schwäbische Alb pur!
Die Kaffeepause entpuppt sich mal wieder als gar nicht so einfach, aber ein Abstecher auf den Hügel in Oberelchingen wird immerhin mit einer Bäckerei belohnt, die uns leckeren Apfel- und Rhabarberkuchen und Kaffee im Stehen serviert. Auch gut, gesessen haben wir ja schon ein Weilchen heute.
Die restlichen Kilometer nach Ulm sind dann schnell abgearbeitet, ein Stück davon schon entlang der Donau. Ulm selbst durchqueren wir erstmal nur, mit dem Ziel Jugendherberge am Kuhberg, der tatsächlich noch mal ein paar Höhenmeter bereithält. Egal, wir kommen gut oben an, checken ein und haben netterweise ein Zimmer mit zwei Doppelstockbetten, sodass niemand hochklettern muss — dafür ist hier im Zimmer nur ein Waschbecken, Dusche und Klo befinden sich auf dem Flur. Da der Zustand von beidem tiptop ist, haben wir damit kein Problem.
Die Aussicht darauf, mit den Rädern ein zweites Mal auf den Kuhberg zu radeln, ist nicht so richtig attraktiv für uns, deshalb fahren wir mit der Tram in die Innenstadt, um uns einen Eindruck von der Stadt zu machen und uns ein Lokal zum Abendessen zu suchen.
In der Fußgängerzone kommt es zunächst zu einer Begegnung der skurrilen Art, sammelt sich dort doch gerade eine Gruppe von Leuten, die anhand ihrer Plakate als „Schwurbelspaziergänger“ erkennbar sind und dann im Wortsinn mit Pauken und Trompeten durch die Stadt ziehen. Nun denn, wer‘s braucht …
Nach einer ersten Runde durch das Viertel ums alles überragende Münster herum entscheiden wir uns für das metá, ein griechisch inspiriertes Restaurant, das sich als echtes Highlight entpuppt — alles ist frisch, fein und originell zubereitet, ohne überkandidelt zu werden. Wir hangeln uns am Ende durch drei Gänge und bereuen nichts!
Damit ist der Tag mal wieder voll ausgekostet, und wir fahren mit der Tram zurück zur Jugendherberge.