Am Morgen besuchen wir den Erfurter Dom mit kurzem Blick hinein, bummeln anschließend noch einmal über die Krämerbrücke und genießen dort ein gar köstliches Natureis in unschlagbar frischer und krosser Waffel — ein Muss für Erfurt-Besuche!
Anschließend holen wir unser Gepäck und die Fahrräder ab und machen uns auf den Weg nach Ilmenau.
Es geht auf dem Gera-Radweg auf wunderbaren Wegen (zumeist geteert, aber überall gut befestigt) hin und her über die Gera, zum Teil durch wahre Alleen.
In dieser Richtung geht es stetig ein wenig bergauf, aber die „ersten“ ca. 35 km sind absolut unproblematisch.
Vor Arnstadt gibt es ein kleines Problem mit der Beschilderung — offenbar ist das letzte Stück zur Stadt noch nicht fertiggestellt und verläuft auf einem recht rustikalen, aber dennoch (trotz Durchfahrtverbotsschild) gut befahrbaren Feldweg.
In Arnstadt legen wir eine Kaffeepause beim alteingesessenen Bäcker Nagel ein, nachdem uns ein Einheimischer das Angebot herzlich empfiehlt. Wir bereuen nicht, seiner Empfehlung Folge geleistet zu haben, der Kuchen ist köstlich, und wir erwerben direkt noch ein uriges Bärlauchbrot als weitere Wegzehrung. Komplettiert wird das Ganze mit Wurst vom Fleischer und Käse aus dem Bioladen.
Weiter geht es auf schönen Wegen durch das Tal, das in den Rennsteig mündet, und die Steigungen werden gelegentlich schon etwas deutlicher, wenn auch noch gut machbar.
Bei Angelroda halten wir Vesper an einem nagelneuen Rastplatz, der laut Aushang im Juni durch die örtliche Gemeinschaft fertiggestellt wurde. Zwei Frauen, die gerade zum Blumengießen vorbeikommen, bestätigen, dass das Ganze von einem Verein gestemmt wurde, der sich der Verschönerung des Ortes widmet, was wir ihnen zu ihrer Freude direkt bestätigen.
Dass wir die Stärkung gerade noch rechtzeitig zu uns genommen haben, wird wenige Kilometer später klar: Es wird für unsere Tourenradverhältnisse in Richtung Geraberg immer steiler, bis hin zu Bereichen, wo uns nur Schieben bleibt. Richtig heftig wird es dann zwischen Elgersburg und Ilmenau, denn dort schickt man Radelnde in Richtung Hohe Warte und nicht auf den direkten Weg, der allerdings auch an einer viel befahrenen Straße liegt.
Das Schild mit dem Mountainbikefahrer darf man getrost als berechtigte Warnung ansehen, denn diese 9 km haben es in sich, mit heftigem Auf und Ab auf Waldwegen, die nicht durchgängig Spaß machen. Belohnt wird man mit der einen oder anderen schmetterlingsbevölkerten Waldwiese und der entspannten Atmosphäre (vorausgesetzt, der eigene Atem kommt nach einem Anstieg erstmal zur Ruhe). Auch von Ilmenau-Roda nach Ilmenau ist die Strecke nicht gerade flach, da macht der letzte Hügel zum Hotel den Kohl auch nicht mehr fett.
Leider funktioniert das Tracking heute nicht so richtig, es wurden nur Zeit und Kalorien erfasst — die 2300 Kilokalorien sprechen allerdings für sich, und durch Zusammenrechnen der Google-Entfernungs- und Höhenangaben kommen wir auf rund 650 Höhenmeter und ca. 53 km.
Wir checken im Ilmenauer Hof ein und sind dann gerade noch in der Lage, in der vom Hotelmitarbeiter empfohlenen Altmarktschänke herzhaft und gut zu speisen. Das war‘s für heute!