Die Nachtruhe wird nur einmal durchbrochen durch die immer noch erfolgenden Grenzkontrollen der deutschen Bundespolizei … um 4 Uhr morgens ein durchaus verzichtbares Erlebnis.

Verzicht ist ein gutes Stichwort, denn an diesem Morgen fehlen Kaffee und Tee auf den Frühstückstabletts. Erst auf Nachfrage heißt es, der Boiler sei kaputt und man würde sich ja auch ärgern, keinen Kaffee zu bekommen. Nun denn, das veranlasst uns dann doch, uns den Mangel schriftlich bestätigen zu lassen. Und insgesamt ist da Potenzial in Sachen Serviceorientierung erkennbar, von wegen proaktiv und so ...  

Die pünktliche Ankunft in Stuttgart  ermöglicht den erhofften Schnellumstieg in den ICE nach Berlin, für den wir sicherheitshalber Plätze reserviert haben — clever, denn der Zug ist gut gefüllt. 

Fazit:

Es haben alle Strecken so wie geplant geklappt, nur die OEBB bzw. der Fahrplanwechsel hat uns noch vor der Abreise genervt, weil die letzte Nachtzugverbindung plötzlich um 4 Uhr in Salzburg enden sollte und man uns von dort mit dem Regionalzug nach München Hbf zu unserem ursprünglichen Umstiegsbahnhof schicken wollte. Der Versuch, telefonisch direkt so umzureservieren, dass wir einfach mit dem Nachtzug bis Stuttgart weiterfahren könnten und von dort nach Berlin, scheiterte am mangelnden Willen oder Verständnis („Ticket“ hätten wir ja bei Interrail gehabt, das reservierte Abteil auch, man erklärte mir aber ständig, dass für die Strecke nach Stuttgart ja das Ticket fehle). So haben wir am Ende die vorhandene Reservierung online reklamiert und eine neue von Venedig nach Stuttgart gebucht — wir harren der Rückmeldung und Erstattung … ((Nachtrag: Die Erstattung erfolgte ziemlich umstandslos und schnell.))

Die Züge in Italien waren gewohnt komfortabel und fast alle pünktlich — wir waren aber froh, uns nirgendwo an den Ticketschalter begeben zu müssen, weil die Schlangen dort beängstigend lang waren und es mit kurzfristigen Reservierungen ganz sicher nicht mehr geklappt hätte. 

Das Buchen von Reservierungen für Italien mit Interrail-Pass empfiehlt sich über das ÖBB-Portal, weil Trenitalia online nur Komplett-Tickets verkauft. Bei der ÖBB ist wiederum zu beachten, dass man nicht über die Option „Nur Sitzplatz“ reservieren darf (was ja doch erstmal naheliegt …), sondern über „Einzelticket“ gehen und dort die Ermäßigung interrail für die einzelnen Reisenden auswählen muss — aufpassen, dass man die Option auch wirklich „übernimmt“, sonst werden wieder reguläre Ticketpreise angezeigt. Die Tücken liegen also wie immer im Detail, sind aber überwindbar …

Bei den Fähren darf man die angegebenen Ankunftszeiten nicht zu ernst nehmen — ein Puffer von eineinhalb bis zwei Stunden zur Weiterfahrt ist durchaus sinnvoll. Und Buchungen über die Fährbetreiber direkt ist teilweise drastisch günstiger als über irgendwelche Portale, da sollte man ganz genau vergleichen/schauen und auch auf Interrail-Rabatte achten.

In Bari lohnt sich ganz sicher mal ein ausgiebiger Stopp, die Stadt ist faszinierend vielfältig.