Am Morgen strahlt die Sonne vom Himmel, sodass wir uns zum Start in den Tag Kolosseum und Forum Romanum/Palatin vornehmen. Die Ticketbeschaffung ist mangels Vorausbuchung allerdings etwas lästig: Am „Ticketschalter“ erfahren wir nach zum Glück nur kurzer Wartezeit, dass man dort nur dann ein solches überreicht bekommt, wenn man eine Reservierung vorzeigen kann ... nun gut, über die Definition von Ticketschalter kann man offenbar streiten.
Wir wandern also wie angewiesen rüber zum Kolosseum, um uns in die Schlange „Buy tickets“ einzureihen, wobei wir uns relativ penetranter Angebote für „Skip-the-line“-Führungen erwehren müssen. Die von den Anbietern beschworene „mindestens eine Stunde Wartezeit“ tritt zum Glück nicht ein, sodass wir in gut 20 Minuten „drin“ sind ... plus fünf Minuten Wartezeit am separaten Ausgabeschalter für die Audioguides.
Das Kolosseum selbst ist dann schon sehr beeindruckend und unbedingt einen Besuch wert. Und die strikte Einlasspolitik sorgt immerhin dafür, dass man sich ganz gut bewegen kann.
Restlos begeistert sind wir dann vom Forum Romanum und dem Palatin — der Ort lädt zum Verweilen ein, und zumindest in dieser Jahreszeit findet man immer ein Plätzchen, wo man nicht von Massen umgeben ist, ganz zu schweigen von den grandiosen Ausblicken auf die Stadt. Man spürt mal wieder, was es heißt, wenn ein Ort „Geschichte atmet“ ...
Im Anschluss geht es mit der U-Bahn zu den Vatikanischen Museen, für die wir vor Monaten auf einer erfrischend transparenten und einfach zu bedienenden Website eine Führung durch das Museum und die Sixtinische Kapelle gebucht haben. Die Gästeführerin entpuppt sich als fröhlich-wissender Glücksgriff. Neben Begeisterung für die einzigartige Sammlung erzählt sie auch die eine oder andere Anekdote, speziell zu Michelangelos „bildlichen Racheakten“ für die vom Papst erzwungene Arbeit in Rom. Die schiere Masse an einzigartigen Kunstwerken in ihrer genau dafür geschaffenen prunkvollen Umgebung hat irgendwie etwas Unwirkliches.
Die Sixtinische Kapelle ist, was die Fresken an Wänden und Decken angeht, schon eine Offenbarung — atmosphärisch ist von der vorab beschworenen andächtigen Atmosphäre und Stille allerdings wenig zu spüren, dafür sind einfach viel zu viele Menschen dort. Nichtsdestotrotz geht von dem Ort eine gewissen Faszination aus. Einigermaßen erschlagen kehren wir in den römischen Alltagstrubel zurück und widmen uns der Beschaffung von Brot, Oliven und Wein zu Schinken, Käse und Salami, die wir schon in der Toskana besorgt hatten, um uns später im Zug ein nettes Picknick zu gönnen.
Am Bahnhof kommen wir noch mit einem Paar aus Hamburg ins Gespräch, das gerade angekommen ist und dem wir in Sachen Kolosseum ein paar hilfreiche Tipps geben können — gute Tat des Tages vollbracht.
Im Zug ist der Tisch im Abteil diesmal „ordnungsgemäß“ aufgebaut, sodass einem zünftigen Mahl nichts im Wege steht.